1962 / Entstehung

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Die Geschichte der Kraichgauschule Eppingen begann im Jahre 1962.

Wie es zur Einrichtung dieser Schule kam, belegen die als Bilder beigefügten Kopien von vier Dokumenten.

Dokumente I:

Der Rektor der Eppinger Volksschule, Herr A.Fürniß, bittet den Eppinger Gemeinderat, für eine neu einzurichtende Hilfsschule drei Räume der ehemaligen Gewerbeschule in der Ludwig-Zorn-Straße zur Verfügung zu stellen. Er meint, diese Räume würden „wohl auf Jahre hinaus genügen“. Interessant auch, dass er pro Hilfsschulklasse mit 15-20 Schülern rechnet – und dass Eppingen damals noch ein selbständiges Schulamt hatte!

Dokumente II:

Herr Schulrat Hemberger vom Kreisschulamt in Bruchsal – Eppingen war 1961 noch badisch! – bittet im Oktober 1961 um detaillierte Meldung der „hilfsschulbedürftigen Kinder“, die eine Hilfsschulklasse in Eppingen besuchen sollen. Es müssen mindestens 20 Schüler sein, damit so eine Einrichtung genehmigt werden kann.

Dokumente III:

Herr Fürniß meldet im November 1961 33 Kinder als hilfsschulbedürftig an das Kreisschulamt Bruchsal.

Die Stadtverwaltung Eppingen beantragt bereits 1965 die Einrichtung einer „eigenständigen Sonderschule für Lernbehinderte“ beim Oberschulamt in Karlsruhe.

Dokumente IV:

Das Oberschulamt Nordbaden in Karlsruhe genehmigt am 16.Mai 1962 die Einrichtung einer Hilfsschulklasse in Eppingen, Kreis Sinsheim.

Mit Beginn des Schuljahres 1962/63 wurde im April 1962 erstmalig der Schulbetrieb an der Kraichgauschule in Eppingen mit 24 Schülern aufgenommen – die Namensgebung erfolgte aber viele Jahre später.

Der Gesetzgeber nannte diese Schulart damals Hilfsschule. Die Namen Sonderschule und Schule für Lernbehinderte sind erst im Jahre 1964 im neuen Schulgesetz für Baden-Württemberg veröffentlich worden.

Selbstverständlich waren vorbereitende Maßnahmen dafür notwendig. Dem Schulleiter der Volksschule Eppingen, Herrn Rektor A.Fürniß bedeuteten die lernschwachen Schüler ein besonderes Anliegen. Er beantragte bei der Stadtverwaltung Eppingen, eine Hilfsschule in Eppingen zu gründen.

Das Oberschulamt in Karlsruhe genehmigte im Jahre 1962 die Errichtung einer Hilfsschulklasse an der Volksschule in Eppingen. Damit schuf das Oberschulamt die Voraussetzungen, um Schüler mit Lernschwierigkeiten besonders fördern zu können. Mehrere Rektoren der Karlsruher Hilfsschulen, unter anderem die Rektoren Braun, Saur, Bickel, Saar, u.a. leisteten Amtshilfe. Sie wurden vom Oberschulamt in Karlsruhe mit der Untersuchung der entsprechenden Schüler beauftragt, den Nachweis für die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung zu führen. Nachdem mehr als eine Hilfsschulklasse allein von den Eppinger Volksschülern gebildet werden konnte, stand dem Unterrichtsbeginn nichts mehr im Wege.

Man gründete keine selbständige Schule, sondern führte diese Klasse im Rahmen der damaligen Volksschule unter Herrn Rektor Fürniß. Da zunächst keine ausgebildeten Hilfsschullehrer zur Verfügung standen, wurde Herr Demuth von Karlsruhe nach Eppingen abgeordnet, bis im Herbst des gleichen Jahres 1962 Herr Begero seine Ausbildung in Stuttgart und Tübingen beendet hatte und nach Eppingen versetzt wurde.

Als Klassenzimmer diente ein Raum im Erdgeschoss der ehemaligen Gewerbeschule der Ludwig-Zorn-Straße, die weiteren Räume waren mit Volksschulklassen belegt.

Herr Begero: „Die heute so stark propagierte Kooperation zwischen den Schularten war damals eine Selbstverständlichkeit, methodisch didaktische Handreichungen von Lehrer zu Lehrer an der Tagesordnung.“

Damals wie heute stand die Frage im Raum, ob es sinnvoll sei, Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung herauszunehmen, um sie in gesonderten Klassen und Schularten zu unterrichten. Man ging davon aus, dass bei den damaligen großen Klassen die Schüler mit Lernproblemen auf der Strecke blieben und daher eine gezielte, auf die Schwächen des jeweiligen Schülers abgestimmte Unterrichtsart, die beste Möglichkeit der Förderung darstellen würde.

Die damalige Hilfsschule ebenso wie auch die heutige Schule für Lernbehinderte dient im Rahmen des allgemeinen Schulwesens der Erziehung, Förderung und Unterrichtung der Kinder, die wegen Lernschwierigkeiten dem Bildungsgang der anderen Schularten nicht zu folgen vermögen, jedoch in kleinen Gruppen mit einem größeren, umfangreicheren Stundenangebot soweit gefördert werden können, dass eine berufliche Perspektive - teilweise auch eine Lehre - möglich ist. Viele Schüler erreichten in der Vergangenheit tatsächlich an der Sonderschule den Hauptschulabschluss, manche wurden und werden in die Hauptschule zurückgeschult. Einzelne ehemalige Schüler bestanden später sogar die Facharbeiter- und Meisterprüfung.

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